Geschichtspfad Reussthal

Der Verein Studentinnenstadt Luzern bezweckt, die Stadt Luzern für alle Studierenden in allen Belangen attraktiver zu gestalten. Dazu gehören auch verschiedene Projekte wie der hier beschriebene Geschichtspfad Reussthal.

Ausgangslage

Das Reussthal erstreckt sich vom St.Karli/Kreuzstutz bis zur Emme-Brücke beim Seetalplatz. Seit Generationen wird es geprägt durch die
Verkehrswege. Wichtige Nord-Süd Transporte erfolgten in frühen Jahren, so weit möglich, über die Wasserwege, über die Flüsse und die Seen.
Diese Wege waren sicher und effizient. Über die Alpenpässe wurden die Waren dann auf Saumtiere verladen.
Die damals schlecht unterhaltenen Wege und Strassen, und viel später auch die Eisenbahnlinien, wurden parallel zu den erfolgreichen Wasserwegen geführt. Der Erfolg der neuen leistungsstarken Bahntransporte und die Zunahme von Wasserkraftwerken in den Flussläufen setzten der Flussschifffahrt und der Flösserei in unserer Region ein jähes Ende. Die Bedeutung der Seeschifffahrt über den Vierwaldstättersee blieb noch einige Jahre länger erhalten.
Dieses über Jahrhunderte aufgebaute Verkehrsnetz funktionierte besonders gut entlang dem Rhein und seinen Zuflüssen. Auf dieser Basis entstand in Europa einer der weltweit erfolgreichsten Wirtschaftsräume, die sogenannte «blaue Banane». Die Schweiz mit ihren Alpenübergängen in den Süden liegt mitten in diesem ausserordentlich erfolgreichen Wirtschaftsraum.
Das Reussthal ist dabei eine der schweizerischen Schlüsselstellen in diesem internationalen Verkehrsnetz. Aufgrund der topografischen Vorgaben
entwickelten sich die Verkehrsachsen in den ehemaligen Tälern der Ur-Reuss und treffen fächerartig bei der Emmen-Brücke, beim heutigen Seetalplatz zusammen. Von hier führen die gesammelten Verkehrswege des Mittellandes durch das enge Reussthal nach Luzern.
Diese strategisch einzigartige Verkehrslage und der damit verbundene wirtschaftliche Erfolg weckten die Begehrlichkeiten und Herrschaftsansprüche der Habsburger. Gleichzeitig weckten sie aber auch den Freiheitsdrang der Stadtluzerner und förderten den Beitritt in die Eidgenossenschaft, mit allen dazugehörigen Schlachten.
Diese spannende Geschichte mit vielen überraschenden Geschichten prägen das Reussthal und mit ihm auch die ganze Region und ihre Entwicklungen. Trotz dieser zentralen Bedeutung wird das Reussthal bis heute als Un-Ort wahrgenommen, kaum beachtet und seit vielen Jahrzehnten vernachlässigt.
Entsprechend dünn und lückenhaft ist auch die bisherige Geschichtsaufarbeitung in diesem Stadtquartier.

Projektziel

Im Reussthal zwischen St.Karli/Kreuzstutz bis zur Emme-Brücke beim Seetalplatz sollen die wichtigsten und spannendsten Orte und Gebäude aufgezeigt und erläutert werden. Dazu soll ein Geschichtspfad mit Beschriftungen und QR-Codes der Öffentlichekeit zur Verfügung stehen.

Projektplan – Phase 1 – Ausschreibung

Für die chronologischen Erfassung der Eckdaten wurde eine Ausschreibung für den Studiengang Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung an der PHLU erstellt. Details siehe Praktikum Geschichtspfad Reussthal und Schweizer Netzwerk PublicHistory Börse

Projektplan – Phase 2 – Erfassung

Mit der chronologischen Erfassung der Eckdaten sollen die Studierenden Zusammenhänge und den Einfluss des Reussthal’s auf die regionalen Entwicklungen erfassen und ausleuchten. Allfällig neue Erkenntnisse werden selbstverständlich in den Prozess einfliessen. Die Studierenden erarbeiten selbständig die ausgewählten oder zugewiesenen Themen, gehen auf Spurensuche in Fachliteratur und Archiven und stellen aussagekräftige Kurz-Dokumentationen zusammen. Diese bilden die Basis für den Geschichtspfad und allfällige weiterführende Publikationen. Für den Geschichtspfad werden dann kurze Texte mit aussagekräftigen Bildern zusammengestellt. Art, Umfang und Darstellung werden gemeinsam festgelegt.

Projektplan – Phase 3 – Realisierung

Erstellen einer Website mit Texten und Bilder der wichtigsten und spannendsten Orte und Gebäude. Anfertigen und Montieren von Schildern mit kurzem Text und jeweiligem QR-Code.

Projektverantwortliche

  • Prof. Dr. phil. Franziska Metzger, PHLU, Professorin für Geschichte und Leiterin des Studiengangs Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung
  • Hans-Urs Hengartner, Präsident Studentinnenstadt Luzern